Erfolgreicher Einsatz des Landesapothekerverbandes für seine Mitglieder
Stuttgart, den 13. Mai 2015 – Im Jahr 2014 hat die Fachabteilung Taxation des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg 9.231 (Vorjahr: 5.225) von den Kassen beanstandete Rezepte geprüft, die zu 4.788 (Vorjahr: 2.850) Retaxationsvorgängen zusammengefasst wurden. Nach Abschluss der umfangreichen und arbeitsaufwändigen Prüf- und Einspruchsverfahren zog der LAV im Rahmen seiner gestrigen Beiratssitzung (12.5.) eine durchweg positive Bilanz. Der Gesamtwert der zu prüfenden Taxationen im zurückliegenden Jahr hat sich auf 682.129 Euro (Vorjahr: 542.423 Euro) belaufen. Davon konnten im Einspruchsverfahren für die baden-württembergischen Apotheken 416.473 Euro (398.668 Euro) erfolgreich zurückgeholt werden.
Das Fazit von LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth ist eindeutig: „Retaxationen bereiten den Mitgliedern und auch den Mitarbeiterinnen der Fachabteilung viel Arbeit. Sie kosten Zeit und Nerven. Aber das Ergebnis zeigt, dass sich der Aufwand und eine Mitgliedschaft im LAV lohnt. Denn ohne die Unterstützung und den Einsatz des LAV hätten viele Apotheken sich ihren Anteil an über 416.000 Euro nicht zurückgeholt.“
Unterm Strich war von den Retaxationsbeträgen, die die Krankenkassen einbehalten hatten, nur ein gutes Drittel, nämlich 265.656 Euro (Vorjahr: 143.755 Euro), berechtigt. Im Umkehrschluss sind nach Wert somit zwei von drei Retaxationen unberechtigt. Die Botschaft an die LAV-Mitglieder sei, so die LAV-Geschäftsführerin, dass es sich immer lohne, Retaxationsvorgänge genau anzusehen und bei offenen Fragen den Sachverstand und die Fachkompetenz der Fachabteilung im Verband in Anspruch zu nehmen.
Ina Hofferberth weiter: „Der Ausblick auf das laufende Jahr 2015 zeigt mir aber jetzt schon, dass die Retaxationsflut weitergeht. Bis Anfang Mai hat der LAV bereits über 1.600 Retaxationsfälle zur Prüfung erhalten, die eine Gesamtsumme von 365.000 Euro umfassen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik uns bei der längst versprochenen Lösung für Retaxationen bei leichten Formfehlern hilft. Schaut man sich die Höhe der falsch retaxierten Beträge an, wird jedem schnell klar, dass die Kassen hier mehr Geld ausgeben, als sie durch das Kontrollinstrument einsparen. Mit Blick auf den gewünschten Bürokratieabbau könnte hier rasch viel unnötige Arbeit eigespart werden.“
Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.600 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit.