Bei der Vorlage des neuen Arzneimittel-Atlas
sagt Autor Prof. Bertram Häussler, Leiter des IGES
Instituts: „2014 ist durch Sondereffekte ein atypisches Jahr
bei den Arzneimittelausgaben der gesetzlichen
Krankenversicherung. Sie stiegen um 2,95 Mrd. Euro auf 33,3
Mrd. Euro. Rund die Hälfte des Anstiegs geht auf den seit
langem geplanten Wegfall der erhöhten Herstellerabgabe, die
Zunahme der Versicherten – um rund 430.000 – sowie die
erhöhte Apothekenvergütung zurück. Die andere Hälfte des
Zuwachses geht auf bedeutende therapeutische Innovationen
zurück.“
Häussler erläutert, dass durch neue Medikamente gegen
Multiple Sklerose und zur Blutgerinnungshemmung zusätzliche
Patienten behandelt werden können. Dieser Mehrverbrauch
zeige, dass ein erheblicher therapeutischer Bedarf bestehe,
den diese neuen Arzneimittel decken.
„Als wesentlichen Fortschritt in der Patientenversorgung“
bezeichnet vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer die
Therapieverbesserungen im Jahr 2014: „Die Zahl der
Innovationen war außergewöhnlich hoch und ebenso die damit
einhergehenden Therapieverbesserungen für Patienten: Dank
neuer Medikamente ist chronische Hepatitis C nun fast immer
heilbar und die Krankheit kann mittelfristig eliminiert
werden. Mehrere Krebsarten sind besser behandelbar. Gegen
einige Formen von Mukoviszidose und Muskeldystrophie gibt es
erste gezielte Arzneimittel, gegen den Klinikkeim MRSA neue
Antibiotika und gegen Tuberkulose die ersten neuen Mittel
seit 1995.“
Fischers Fazit: „Diese Innovationen bedeuten für Patienten
wichtige Fortschritte und sie sind in das Erstattungssystem
der Krankenkassen integrierbar. Denn Kosten für weniger
erfolgreiche Behandlungen können eingespart werden. Diese
Balance aus besserer Patientenversorgung und Kosteneffizienz
durch Innovationen ist ein Qualitätsmerkmal des deutschen
Gesundheitssystems!“
Der Arzneimittel-Atlas wird im Auftrag der forschenden
Pharma-Unternehmen (vfa) vom IGES Institut erstellt und
erscheint online: