Pharma-Unternehmen entwickeln neue Antibiotika

Der Europäische Antibiotikatag am 18. November
weist auf die wachsene Gefahr durch multiresistente
Bakterien hin (www.ecdc.europa.eu). Als Beitrag zu ihrer
Bekämpfung haben forschende Pharma-Unternehmen in diesem
Jahr gleich vier neue Antibiotika herausgebracht: zwei gegen
den Klinikkeim MRSA, zwei gegen multiresistente Tuberkulose.
Drei weitere Antibiotika befinden sich im
Zulassungsverfahren, 15 weitere sowie vier antibakterielle
Antikörperpräparate in der letzte Erprobungsphase, der
sogenannten Phase III. Die kommenden Medikamente richten
sich unter anderem gegen Pseudomonas (verantwortlich für
Lungenentzündung und Blutinfektionen), den Darmkeim
Clostridium difficile (der schwere Durchfälle verursachen
kann) und resistente Tripper-Bakterien. Weitere Mittel sind
in früheren Stadien der Entwicklung und Erprobung.

„Daran zeigt sich, dass die Pharmaindustrie ihre
Antibiotika-Forschung in den letzten Jahren wieder verstärkt
hat“, sagt Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des
Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). „Doch
lassen sich neue Antibiotika nicht nach Belieben
nachliefern. Deshalb ist es ebenso wichtig, die Bildung und
Verbreitung weiterer Resistenzen möglichst zu vermeiden. Das
aber erfordert die Kooperation von vielen Akteuren, darunter
Ärzten, Grundlagenforschern, Pharma- und
Diagnostika-Unternehmen und der Politik.“

Und sie fährt fort: „Die Bundesregierung hat mit der
Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) seit 2008
schon wichtige Maßnahmen angeschoben – etwa in der
Krankenhaushygiene -; ebenso die EU mit ihrem „Action Plan“
gegen Resistenzen von 2011. Nun geht es jedoch darum, die
Aktionspläne noch entschlossener mit Leben zu erfüllen. Die
forschenden Pharma-Unternehmen bringen hierfür gerne ihre
Expertise ein und übernehmen Verantwortung über die
Belieferung hinaus.“

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