Masern: knapp acht Prozent der Abc-Schützen ohne Impfschutz

Photo Credit: Cynthia S. Goldsmith Content Providers(s): CDC/ Courtesy of Cynthia S. Goldsmith; William Bellini, Ph.D

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Bundesweit sind 92,4 Prozent der Abc-Schützen
mit jeweils zwei Impfungen vollständig gegen Masern geschützt. Im
Umkehrschluss heißt das jedoch auch, dass knapp acht Prozent der Kinder nur
unzureichend oder sogar überhaupt nicht gegen die hochansteckende
Infektionskrankheit geimpft sind. Darauf weist die Techniker Krankenkasse
(TK) mit Bezug auf Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hin. Dabei sind
Masern keine harmlose Kinderkrankheit. In manchen Fällen können
lebensbedrohliche oder sogar tödliche Komplikationen wie Lungen- oder
Gehirnentzündungen auftreten – auch noch Jahre nach einer Masernerkrankung,
wie aktuell der tragische Fall einer Vierjährigen aus Hessen zeigt.

Auch wenn Deutschland in den vergangenen Jahren Fortschritte beim
Masernschutz gemacht hat, hinkt es weiterhin dem Ziel der
Weltgesundheitsorganisation hinterher, die Infektionskrankheit in Europa
auszurotten. So soll die Impfquote bei Kindern mindestens 95 Prozent
betragen und – und dies über mehrere Jahre. Nach den aktuell verfügbaren
Zahlen haben die angestrebte Impfquote 2012, regional betrachtet, lediglich
die Schulanfänger in Brandenburg mit 95 Prozent erreicht beziehungsweise in
Mecklenburg-Vorpommern mit 95,8 Prozent übertroffen. 2011 lag die Impfquote
bei Schulanfängern im Bundesgebiet bei 92,1 Prozent, 2010 bei 91,5 Prozent.

Der Impfstatus der Erwachsenen zeigt zudem deutliche Lücken: Nur 38,1
Prozent der Menschen zwischen 18 und 65 Jahren haben mindestens eine
Impfung gegen Masern erhalten. Dabei sind jüngere Erwachsene im Vergleich
zu älteren deutlich häufiger geschützt. Während bei den 18- bis 29-Jährigen
knapp 80 Prozent gegen Masern geimpft sind, sinkt die Impfquote bei den 30-
bis 39-Jährigen auf 47 Prozent und liegt bei den 60-bis 64-Jährigen bei nur
noch knapp vier Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg sind Frauen
tendenziell besser geschützt als Männer.

Aufgrund von Impflücken kann es immer wieder zu Masernausbrüchen kommen. In
ihrem aktuellen Bericht für die Weltgesundheitsorganisation zum Stand des
Masernschutzes in Deutschland weisen die Berichterstatter daher auf die
Zahl jährlichen Erkrankungen hin. Rund 1.770 Masernfälle hat das RKI 2013
bundesweit registriert, das sind etwa 22 Fälle pro eine Million Einwohner.
Die Weltgesundheitsorganisation strebt eine Fallzahl von weniger als einem
Fall je Million Einwohner an. Diese wurde auch in den Vorjahren nicht
erreicht. So gab es beispielsweise 2011 bundesweit rund 1.600 Masernfälle.

Quelle TK PM 07.11.2014

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