17. Juli 2014
Vielen Meldungen in der Pharmazeutischen Zeitung und ein offener Brief der CC-Pharma rücken die Problematik plötzlich in Reichweite des eigenen Apothekenalltags. Bisher waren Arzneimittelfälschungen etwas von obskuren „Internetapotheken“ und Potenzmitteln. Nach den Diebstahl hochpreisiger Arzneimittel in Italien wurden schnell die Reimporteure als Schleuser von illegaler Ware zu unrecht identifiziert. Meldungen über einen Einbruch in Neuss zeigen die umfassende Gesamtheit der Kriminalität.
Beklagen und anprangern hilft hier nicht weiter. Handeln löst Probleme. Freier Warenverkehr und unterschiedliche Preise innerhalb Europas, sowie die gesetzlich erzwungene Importquote haben ein hochkompliziertes Handelssystem erzeugt. Doch wie beim Zauberlehrling ist der Lehrling weder die Ursache noch die Lösung des Problems. Nur der Meister kann die Geister bändigen.
Sofern Importeuren und Großhändler nicht der direkte Bezug aus illegalen Quellen nachgewiesen werden kann, gilt die Unschuldsvermutung. An der Wurzel muss angegriffen werden. Einzelne Arzneimittelpackungen müssen nachverfolgbar sein. Hierfür braucht es kein kompliziertes System von Servern und Überwachungen. Ganz im Gegenteil benötigt es eine klare gesetzliche Regulierung, wann, was und von wem etwas nachvollzogen werden darf. Die Möglichkeit alleine stoppt Kriminalität. Denn wieso sollte man etwas stehlen, dass nicht mehr verkauft werden kann.