Keine Medikamente „aus zweiter Hand“ einnehmen

Hamburg, 11. Juni 2015. Gut jeder neunte Versicherte (11 Prozent) der

Techniker Krankenkasse (TK) hat in den vergangenen fünf Jahren ein

verschreibungspflichtiges Arzneimittel eingenommen, das nicht ihm, sondern

einer anderen Person verordnet wurde. Das geht aus einer Forsa-Umfrage im

Auftrag der TK hervor. Bei Versicherten anderer gesetzlicher Krankenkassen

gaben das sogar 15 Prozent der Befragten an. Fast jeder fünfte 18 bis

39-Jährige berichtet davon, schon einmal ein Arzneimittel aus „zweiter

Hand“ verwendet zu haben. Problematisch ist, dass sich die Betroffenen

vorher nicht mit einem Arzt beraten haben.

„Offenbar ist vor allem Jüngeren nicht bewusst, dass die willkürliche

Einnahme von Arzneimitteln zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann. Zudem

können auch Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen gefährlich werden“, so

Tim Steimle, Leiter des Fachbereiches Arzneimittel der TK, auf dem

Hauptstadtkongress in Berlin. „Wir sehen hier einen erheblichen

Aufklärungsbedarf für den verantwortungsbewussten Umgang mit Medikamenten.“

Arzneimitteltherapiesicherheit weiter ausbauen

Die Bundesregierung hat einen Aktionsplan ins Leben gerufen, um Patienten

vor vermeidbaren Schäden bei der Einnahme von Arzneimitteln zu schützen.

Die TK beteiligt sich an diesem Plan und bietet ihren Versicherten

beispielsweise eine Auflistung der verschriebenen Medikamente (TK-ViA) und

Arzneimittelcoaches bei bestimmten chronischen Krankheiten. Ärzte können

sich über den Nutzen und Einsatz innovativer Arzneimittel beraten lassen.

Steimle: „Arzneimitteltherapiesicherheit bedeutet: Vermeiden von

Wechselwirkungen, Therapietreue und gezielte Versorgung mit innovativen

Arzneimitteln. Um dies sicherzustellen, bedarf es der gemeinsamen

Zusammenarbeit von allen Beteiligten, wobei der Patient im Mittelpunkt der

Arzneimitteltherapie stehen muss.“

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