Importe: größere Einsparungen und noch mehr Potential

Mit einer Neuauflage der Prognos Studie „Import von Arzneimitteln – Einsparungen für das Gesundheitswesen in Deutschland“ legt der Verband der Arzneimittelimporteure Deutschlands (VAD e.V.) aktualisierte Erkenntnisse einer Vorgängerstudie aus dem Jahr 2007 vor. Neben der Quantifizierung der aktuellen Einsparungen durch verschreibungspflichtige Importarzneimittel von über 240 Mio. € p.a. sieht die Studie ein künftiges jährliches Einsparpotential von über 340 Mio. € für die Kostenträger.

Im Detail ergibt sich für verschreibungspflichtige Medikamente im Jahr 2013 ein direktes Einsparvolumen in Höhe von 174 Mio. Euro und im Jahr 2014 von 222 Mio. Euro. Die indirekten Einsparungen bei den Importpräparaten ohne Originalbezug betrugen geschätzt weitere 18,5 Mio. Euro im Jahr 2013 bzw. 19,4 Mio. Euro im Jahr 2014.
Der Vergleich mit der Vorgängerstudie auf Basis der Zahlen des Jahres 2006 zeigt, dass die Verbreitung der Rabattverträge nach § 130a Absatz 8 SGB V das Volumen der erzielten Einsparungen durch Importarzneimittel in absoluten Werten nicht gesenkt hat. So liegen die ermittelten direkten Einsparungen im Jahr 2014 nominell rund 100 Mio. Euro über denen aus dem Jahr 2006.
Zunehmend werden von den Krankenkassen auch Rabattverträge über patentgeschützte Arzneimittel geschlossen. Diese stehen lediglich
in Konkurrenz zu Importarzneimitteln. Insofern sind die Einsparungen, die die Krankenkassen bei diesen Rabattverträgen erzielen, zum Teil auf die Existenz von Importarzneimitteln zurückzuführen, da Originalhersteller mit dem Abschluss der Verträge versuchen, ihre Marktanteile zu erhöhen.

Da im Zeitraum der Untersuchung Regulierungen bezüglich des Vertriebs von Arzneimitteln bestanden, fallen die realisierten Einsparungen geringer aus als das vorhandene Einsparpotenzial in einer Größenordnung von jährlich über 340 Mio. Euro. Damit wurden in der Vergangenheit bis zu 50 % des vorhandenen Einsparpotenzials nicht ausgeschöpft.

Die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung ist und bleibt ein Dauerthema. Funktionierende Sparinstrumente werden daher auch weiterhin ihre Berechtigung haben und ggf. ausgebaut werden müssen, um die Arzneimittelkosten im Gesundheitswesen im Rahmen zu halten.
In über 35 Jahren haben sich Importe als effektiver Wettbewerber im patentgeschützten Segment etabliert. Trotz der Verbreitung der Rabattverträge in den letzten Jahren hat das Volumen der erzielten Einsparungen durch Importarzneimittel zugenommen. Im Sinne des Wirtschaftlichkeitsgebots des Sozialgesetzbuchs werden sie auch in Zukunft ihren Anteil an den Sparbemühungen leisten.

Gerade in den letzten beiden Dekaden sind ihr Umsatz, ihr Marktanteil und die durch sie bewirkten Ersparnisse auch durch die gezielte gesetzliche Förderung deutlich gewachsen. Zudem sind mehr und mehr Teilnehmer in diesen Markt eingetreten, die im Wettbewerb um die Gunst der Apotheker stehen. Wie ein Blick in die Lauer-Taxe zeigt, findet dieser Wettbewerb nicht zuletzt auf der Preisebene statt.

In der Studie nicht betrachtet wurden die durch die Abgabe nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel an Kassenpatienten erzielten zusätzlichen direkten Einsparungen. 

Quelle: PM VAD 26.01.2015
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